Zu Beginn des neuen Jahres hatte die Schützengesellschaft 1410 Butzbach zu ihrem traditionellen Neujahrs-Pokalschießen geladen. Die Idee zu einem verbandsübergreifenden Vereinsausflug von Mitgliedern der Schützengemeinschaft Mühlheim – Dietesheim, die auch anderen Schießsportverbänden angehören, war geboren.
Unter den 49 Teilnehmern fanden sich dann auch vier Schützen der Schützengemeinschaft Mühlheim – Dietesheim. Nach Butzbach reisten Heiko Dörr und Thomas Westerwald (auch Bund Deutscher Schützen BDS Gruppe Klein-Welzheim), Gerrit Kratz (Deutsche Schießsport Union Schießsportgruppe Mühlheim) und Thomas Baier für den Deutschen Schützenbund. Das Pokalschießen einer der ältesten Schützengesellschaften Deutschlands, war in drei Partien eingeteilt, alle drei waren in der klassischen Schießentfernung 25 Meter zu absolvieren. Auf der ersten Station musste die Sportler 2 x 5 Schuss in 150 Sekunden auf fünf Ringscheiben abgeben. Die Größe der Scheibe war hierbei jedoch auf den sonst üblichen 8er Ring begrenzt. Und so gab es hier auch nur 8, 9 oder 10er zu treffen. Das Maximalergebnis waren 100 Ringe. Auf der zweiten Station galt es fünf aufgehängte Kegel von ihrem Podest zu schießen, wobei der Kegel an seiner breitesten Stelle nur einem 9 er Ring entspricht. Die Punktezahl belief sich auf 10 Punkte je Kegel, zusammen 50 Punkte. Sollte der Schütze mehr als 5 Schuss brauchen, durfte er nachladen. Die Höchstschießzeit auf dieser Stage betrug 90 Sekunden. Die dritte Station hatte 5 aufgehängte Wurfscheiben als Ziel. Die Wurfscheibengröße beträgt 110 mm und ist damit nochmals kleiner als die Schießscheiben auf Station 1. 5 Schuss = 5 Treffer ergeben auch hier 50 Punkte. Sollte hier der Schütze mehr als 5 Schuss benötigen, betrug die Höchstschießzeit 120 Sekunden. Zugelassen waren Kurzwaffen, also Pistole oder Revolver, wahlweise in den Kalibern 9 mm oder .45 für Pistole oder .357 mag oder .44 mag. für die Revolver. Mit diesem Modus war klar, der Wettbewerb wird auf der ersten Station entschieden, denn hier galt es den nur 5 cm großen 10 Ring so häufig wie möglich zu treffen. Unter den Teilnehmern wurde davon ausgegangen, dass die möglichen Pokalsieger die Stationen 2 und 3 mit der Maximalpunktzahl verlassen. Nach der gemeinsamen Anreise bei Schneeregen und der durchgeführten Anmeldung, begaben sich die Sportschützen erst einmal auf die Anlage, um sich die Konkurrenz bei der Ausübung des Hobbies anzuschauen und mit dem Wettkampfmodus vertraut zu machen.
Als erster der Kooperationsschützen ging Thomas Baier an den Start, er trat mit einer Pistole im Kaliber 9mm an. Er startete mit einer 8 und einer 9 auf der ersten Scheibe, es folgte 9 und 10 sowie einer 8. Nach dem anschließenden Magazinwechsel traf er auf dieser Scheibe noch die 10. Es folgte eine Doppelzehn und eine 8. Den letzten Schuss setzte er unnötiger Weise neben die Scheibe. Zusammen hatte er 82 Ringe. Für die fünf Kegel benötigte er innerhalb der 90 Sekunden nur 6 Schüsse, um diese vom Podest zu schießen. Ebenfalls sechs Schuss benötigte er für die fünf Wurfscheiben innerhalb der 2 Minuten Schießzeit. Am Ende seines Durchgangs hatte Thomas Baier 182 der 200 möglichen Punkte aufzuweisen. Als nächster Starter trat Gerrit Kratz an, er schoss mit einem Revolver im Kaliber .357 Magnum. Er startete mit 8 und 10 und traf anschließend 8 und 8 sowie eine 9. Nach dem Nachladen folgte leider ein Fehlschuss. Dann traf er 9 und 9 sowie 9 und 10. Zusammen 80 Ringe. Für die Kegel benötigte er sieben Schuss innerhalb der zulässigen Zeit und für die Wurfscheiben sechs Schuss. Für Gerrit Kratz wurden 180 Punkte notiert. Als dritter folgte Thomas Westerwald ebenfalls mit einem Revolver im Kaliber .357 Magnum. Westerwald startet stark mit einer Doppelzehn sowie 9 und Zehn. Vor dem Nachladen eine Zehn, nach dem Nachladen gleich eine weitere hinterher. Es folgte 9 und 10 sowie 9 und 8 zum Abschluss. Das ergab sagenhaft 95 der 100 möglichen Ringe. Natürlich räumte Westerwald auch die Kegel und die Wurfscheiben aus dem Weg. So wurden für ihn 195 der 200 möglichen Punkte notiert. Als letzter Dietesheimer trat Heiko Dörr an, auch er schoss Revolver .357 Magnum. Nach den hohen Trefferleistung seiner Mannschaftskollegen, stand er natürlich unter Druck und Beobachtung. Zunächst traf er 8 und 9 sowie 8 und 9 und eine 8 vor dem nachladen. Zu Beginn der zweiten Serie eine 8 und eine 9 sowie einen Fehler und eine 9. Das waren zusammen 78 Ringe. Natürlich traf auch Dörr die ausstehenden 5 Kegel und die 5 Wurfscheiben im zulässigen Zeitfenster. Er benötigte dafür 7 und 6 Schuss. Für ihn wurden in der Gesamtwertung 178 Punkte gezählt.
Die drei Dietesheimer Sieger: v.l.n.r. Drittplatzierter Gerrit Kratz, Sieger Thomas Westermann und der Zweitplatzierte Thomas Baier
Nach getaner sportlicher Arbeit ließen sich die vier Dietesheimer in der Vereinsgaststätte nieder und warteten auf die Auswertung und die Siegerehrung. Und diese Siegerehrung brachte dann die Überraschung. Auf dem vierten Platz unter den 49 Teilnehmern fand sich Heiko Dörr mit seinen 178 Punkten wieder. Er ging leer aus, weder Medaille noch ein Präsent für ihn. Auf dem dritten Platz war Gerrit Kratz mit 180 Punkten, er erhielt die Bronzemedaille und einen kleinen Präsentkorb. Thomas Baier wurde zweiter mit 182 Punkten. Er bekam die Silbermedaille und einen Präsentkorb. Sieger des Neujahrspokalschießen wurde Thomas Westerwald mit seinem Superergebnis von 195 der 200 möglichen Punkten. Er erhielt den großen Wanderpokal und einen Präsentkorb. So endet der verbandsübergreifende Vereinsausflug nicht nur harmonisch sondern auch glücklich und zufrieden.
Quelle: www.myheimat.de