Zum Abschluss der Wettkampfsaison 2011 in der Oberliga Süd des hessischen Schützenverbandes reisten die Schützen aus Mühlheim–Dietesheim nach Limburg. Bei dortigen Schützenverein Lindenholzhausen kam es zum Show Down um die Meisterschaft.

Die Ausgangssituation sah wie folgt aus: Die 1. Mannschaft aus Mühlheim–Dietesheim siegte gegen die SGes. Buchschlag, die SSG Stock-stadt und verlor überraschend gegen den TV Heftrich (Wir berichteten). Der unmittelbare Konkurrent, die SGes. Buchschlag siegte gegen die SSG Stockstadt und den SV Lindenholzhausen, verlor aber eben gegen Dietesheim. Der SV Lindenholzhausen wiederum siegte gegen den TV Heftrich und die SSG Stockstadt und verlor gegen Buchschlag. Die Dietesheimer Sportschützen belegten vor dem letzten Wettkampf punktgleich mit Buchschlag, Lindenholzhausen und Heftrich, aber auf Grund der besseren Einzelleistungen, den ersten Tabellenplatz. Buchschlag folgt auf 2, Lindenholzhausen auf 3 und Heftrich auf 4. Um nun die Chance auf die Meisterschaft zu erhalten, mussten die Schützen aus dem Mühlheimer Stadtteil unbedingt in Lindenholzhausen gewinnen. Entsprechend motiviert fuhr man nach Limburg. Ausgetragen werden die Wettkämpfe auf 25 Meter Scheibenentfernung. Die Schützen können hierbei aus vier Waffen auswählen, müssen dann den gesamten Wettkampf mit einer Waffe absolvieren. Am häufigsten vertreten sind die Pistolen im Kaliber 9 mm und .45 ACP. Nach 5 Schuss Probe werden in vier Serien je fünf Schuss in 150 Sekunden abgegeben. Im Anschluss folgen vier Serien zu je fünf Schuss in 20 Sekunden. Das maximale Ergebnis lautet somit 400 Ringe. Außerdem besteht die Besonderheit in diesem Wettkampf, dass er in Paarungen absolviert wird. Die Nummer 1 der Dietesheimer tritt gegen die Nummer 1 des Gegners an usw. Für die gewonnene Partie erhält der Verein einen Einzelpunkt. Am Ende des Wettkampfes werden die Einzelergebnisse zusammen gezählt und der Verein mit der höheren Ringzahl erhält einen weiteren Einzelpunkt. Auf Grund dieser Verfahrensweise sind Ergebnisse von 5:0 über 4:1, 3:2 bis hin zum 0:5 möglich.

In der ersten Partie standen sich Timo Zindel und Werner Hildebrand für Lindenholzhausen gegenüber. Auf dem Papier eine deutliche Angelegenheit für Zindel, aber Hildebrand lies nichts unversucht, dem Dietesheimer ein Bein zustellen. Nach der Präzision führte Zindel mit einem Ring Vorsprung hauchdünn. In den Duellserien trumpften beide stark auf, Timo Zindel jedoch etwas stärker. Er siegte am Ende mit Saisonbestleistung von 389 Ringen zu 386 Ringe für Hildebrand. Zwischenstand 1:0 für Dietesheim.

In der Partie auf Position 2 trat Walther Lehr gegen den amtierenden Deutschendoppelmeister Thomas Kindler an. Auch hier auf dem Papier eine eigentlich deutliche Angelegenheit für Lehr. In der Präzision haderte Lehr allerdings, wie so häufig in dieser Saison mit der Tatsache, dass er um die 10 herum schoss. Und so führte Kindler dann nach der Präzision auch mit 2 Ringen. Im Duell schenkten sich die beiden nichts. Beide absolvierten das Programm mit 196 der 200 möglichen Ringe sehr gut, aber es blieb eben beim leichten Vorsprung für Kindler. Dieser siegte mit 383:381 Ringen. Zwischenstand 1:1.

In der dritten Partie trat Thomas Baier gegen Jürgen Hilfrich für Lindenholzhausen an. Baier mit einem Schnitt von 382 Ringen, Hilfrich mit einem Schnitt von 379,5 Ringen. Aber Baier begann übernervös und hatte nach den ersten fünf Schuss nur 43 der 50 möglichen Ringe auf dem Konto. Hilfrich führte hier mit 4 Ringen. Kontinuierlich holte Baier von Serie zu Serie auf. Mit 48, 49 und 49 Ringen kam er bis auf 1 Ring an ihn heran. In der ersten Duellserie unterlief Baier wieder ein Nervositätsfehler, wieder nur 43 Ringe rissen ein tiefes Loch in die Aufholjagd. Mit weiteren Serien von 49, 48 und 49 Ringen kam er Schritt für Schritt heran. Es reichte jedoch nicht. Hilfrich erzielte 380 Ringe und Baier nur 378 Ringe. Der Sieg wurde von Baier leichtfertig verschenkt. Zwischenstand 2:1 für Lindenholzhausen.

In der vierten Partie standen sich Kurt Jürgen Dauth und Ralf Hilzenthaler gegenüber. Wie in den vorangegangenen Partien eigentlich auch eine leichte Aufgabe für Dauth. Beide zeigten in den 20 Wettkampfschüssen der Präzision ihr gewohnte Rundenkampleistung und so führte Dauth beim Scheibenwechsel mit 6 Ringen Vorsprung. Auch wenn Hilzenthaler in den Duellserien besser wurde, lies sich Dauth die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Im Gegenteil, er vergrößerte seinen Vorsprung auf 10 Ringe und gewann mit 382:371 Ringen. Zwischenstand 2:2.

Nun musste die Additionsregelung für die Entscheidung sorgen. Lindenholzhausen hatte zusammen 1.520 Ringe aufzuweisen, die Schützen der SG Mühlheim–Dietesheim jedoch 1.530, sodass der letzte Einzelpunkt zum entscheidenden 3:2 an Dietesheim ging. So hatte sich nach einem harten Wettkampf die Fahrt nach Limburg für die Dietesheimer Schützen gelohnt.

Durch die Niederlage der SGes. Buchschlag bei deren abschließenden Wettkampf in Heftrich wurde die SGem. Mühlheim Meister der Oberliga Süd Großkaliber. Für Dietesheim ist es die vierte Meisterschaft im sechsten Jahr der Zugehörigkeit in die Oberliga Süd.

Quelle: www.myheimat.de