Mit einen Tag der offenen Tür und dem traditionellen Bürgerschießen beteiligte sich die Schützengemeinschaft Mühlheim-Dietesheim (SGMD) an der bundesweiten Aktion "Ziel im Visier". Dabei gewannen die emsigen Schießfreunde fast 20 neue Mitglieder, freute sich der Zweite Vorsitzende Gerrit Kratz.

Fast im Halbstunden-Rhythmus unterschreiben Besucher im Schützenhaus mitten im Wald zwischen den Steinbrücen und Steinheim Beitrittserklärungen. Nach ihrem 60. Geburtstag im vergangenen Jahr zählt die SGMD erstmals mehr als 200 Mitglieder, erklärt Kratz. Die Zahl schloss 19 Jugendliche unter 18 Jahre ein, allein am Samstag kamen vier Teenager hinzu, hält das Vorstandsmitglied einen Stapel Anmeldungen in die Höhe.

Etwa 75 Personen nehmen aktiv an Runden-Wettkämpfen teil. Einige tragen den Namen der Gemeinschaft gar in die weite Welt, die Schülerin Karima Nagengast zum Beispiel. Sie zielt für den Landeskader des Hessischen Schützenverbands auf die Scheibe, wurde 2011 Meisterin in der Schülerklasse mit der Luftpistole und Viezemeisterin in der mehrschüssigen Disziplin. In diesem Jahr errang sie Bronze.
Auch bei den Erwachsenen steht der Name der SGMD ganz oben: Dr. Thomas Lippok holte den Titel Deutscher Meister mit dem Großkaliber-Revolver, errang den dritten Platz mit Timo Zindel und Winfried Mützel in der Mannschaft. Seit acht Jahren ist das Team mit der Großkaliberpistole Kaliber .45 hessischer Mannschaftsmeister. Als größter Erfolg des Vereins zählt der Gewinn des Hessenpokals 2003 und 2004.
Seit der Gründung der SGMD in der damaligen Pelzbude holten der Verein 490 Kreismeistertitel, stellte 170 Bezirks- und 60 Landesmeister. Der erfolgreichste Aktive ist bislang Helmut Seeger, der 1972 und 1976 mit der Schnellfeuerpistole bei den Olympischen Spielen startete.

Auf insgesamt 15 Schießstände hinter dem Naherholungsgebiet können Gäste den siegreichen Sportlern nacheifern. Jugentrainer Michael Pletsch leitet Kinder an, mit dem Lichtgewehr auf eine elektronische Scheibe zu zielen. Mit Luft- oder Federdruck-Waffen dürfen Kinder erst ab dem zwölften Lebensjahr hantieren. Die Sportart erfordere Konzentration, eine ruhige Hand und Disziplin, erkläutert Pletsch. vielen jungen Schützen diene das Training dieser Fertigkeiten auch beim schulischen Lernen.
Neuste Errungenschaft am 10-Meter-Stand ist eine Scatt-Anlage. Eine Mini-Kammera auf der Waffe zeichnet die Bewegung des Schützen vor und nach dem Schuss auf. Für die Trainer bilden die verschlungenen Linien auf dem Bildschirm wichtige Hinweise auf den Leistungsstand und zeigen auf , wo die Arbeit mit dem Aktiven investiert werden muss. Ein individuelles Übungsprogramm wird ausgearbeitet. Klingt kompliziert, doch "wenn Schießen einfach wäre, würde es Fußball heißen", scherzt Kratz.

Trainiert wird bei der SGMD täglich außer dienstags und donnerstags. Mittwochs übt ab 16 Uhr der Nachwuchs, am Wochenende ist offenes Training. Nähere Informationen stehen im Internet unter www.sgmd.de.

Quelle: StadtPost